Cannabis-Glossar
Was ist eine Cannabissorte?
Die meisten Konsumenten haben bereits von klassischen Sorten wie Skunk oder White Widow gehört, oder von Newcomern wie Girl Scout Cookies oder Frisian Duck. Es gibt tatsächlich Hunderte von Cannabissorten, die entwickelt wurden, sehr oft in den letzten Jahrzehnten. Einige Experten schätzen die Zahl der Sorten sogar auf 6000.
Aber was ist eine Cannabissorte wirklich? Warum wirkt die eine dynamisierend und hilft, produktiv zu bleiben, während eine andere lethargisch macht und Heißhunger verursacht?
Mit der zunehmenden Legalisierung wissen passionierte Cannabisanbauer immer besser, welche Sorten für sie geeignet sind und welche Konsumformen sie bevorzugen. Gras, Konzentrate und lösungsmittelfreie Extrakte werden aus allen Sorten hergestellt. In Städten oder Staaten, in denen Cannabis legal ist, können Patienten zwischen energiespendenden Sorten wie Durban Poison, ideal zur Bekämpfung von Depressionen oder zur Behandlung von posttraumatischen Stresssymptomen, oder wie Blueberry Kush, die besser gegen Schmerzen und Übelkeit wirkt, wählen.
Der Schwarzmarkt
Leider gibt es für all diejenigen, die gezwungen sind, sich auf dem Schwarzmarkt zu versorgen, keine Wahlmöglichkeit. Die Prohibition verhindert, dass die Patienten direkten Zugang zu den für ihren Zustand wirksamen Sorten haben. Ein Dealer kann immer noch eine Skunk für eine White verkaufen und dabei auf die Unwissenheit seiner Kunden bauen.
In Wahrheit wissen weder der Dealer noch der Kunde, was sie da in der Hand haben. Und den meisten ist es auch egal. Das ist das Wesen des Schwarzmarktes, und warum eine Legalisierung Ordnung in den Markt bringt. Patienten oder legale Konsumenten können in eine Apotheke gehen und eine bestimmte Sorte wählen. Die Verkäufer, die ihre Sorten normalerweise in- und auswendig kennen, werden ihnen bei der Wahl der richtigen Sorte beratend zur Seite stehen, die sie dann davor bewahrt, auf dem Sofa stecken zu bleiben oder nach dem Rauchen vor dem Schlafengehen viel zu dynamisch zu sein.
Indica gegen Sativa
Das erste, was man wissen muss, ist zu lernen, den Unterschied zwischen Indica- und Sativa-Cannabis zu machen. Morphologie, Form und Struktur variieren bei diesen beiden Hauptkategorien.
Sativas neigen dazu, groß und schlank zu sein, mit dünnen, spitzen Blättern. Indicas hingegen sind eher klein und stämmig, mit breiten und massiven Blättern.
Die Aromen von Indicas sind oft sehr stark und „skunky“ (ein Stinktiergeruch, der sehr einnehmend ist), während Sativas oft süßer und würziger sind.
Sativas sind in ihrer Wirkung eher energisch, während Indicas Entspannung und Ruhe fördern. Das Klischee des faulen und hungrigen Rauchers würde also eher von der Indica-Seite der Pflanze kommen! Indicas sind auch auf dem Schwarzmarkt weiter verbreitet, da sie oft eine größere Ernte mit kürzeren Blütezyklen und somit mehr Gras pro Jahr produzieren.
Hybriden
Eine Hybride ist einfach eine Mischung aus zwei Cannabissorten. Hybriden erben die Eigenschaften beider Elternteile. Einige Sorten haben so die Geschichte der Züchtung geprägt. Vereinfacht gesagt: Wenn eine Hybride ein bestimmtes Sativa-Merkmal ausprägt, kann die Sorte als sativadominierte Sorte betrachtet werden, die zwischen einer reinen Sativa und einer 50/50 Sativa/Indica liegt.
Beispiele für Hybridsorten sind Blue Dream, AK-47 oder Sour Diesel. Je nach Wunsch nach psychoaktiven Effekten oder medizinischen Bedürfnissen können Hybriden den Patienten einen guten Kompromiss bieten, um Schmerzen oder Übelkeit zu lindern und gleichzeitig wach und motiviert für den ganzen Tag zu bleiben.
Cannabishybriden führen nicht unbedingt zu qualitativ hochwertigen Sorten. In der Zukunft, insbesondere mit der Entwicklung der Forschung rund um die genetischen Profile der Pflanze, dürfte es dazu kommen, dass Cannabissorten anhand ihrer Zusammensetzung aus Terpenen und Cannabinoiden erkannt werden.
Die Sorten könnten dann auf wissenschaftliche Weise für bestimmte Zwecke gezüchtet werden. Man verliert zwar ein wenig den Charme des Anbaus, gewinnt aber an Wirksamkeit, z. B. bei der Behandlung von Krebs oder Epilepsie.
Was definiert eine Indica und eine Sativa?
Nachdem wir nun die Unterschiede zwischen Indica und Sativa gesehen haben, können wir uns fragen, was aus botanischer Sicht die Kategorie definiert, zu der eine Cannabissorte gehört. Es könnte sein, dass die Cannabinoide in Frage kommen, mit den unterschiedlichen THC-, CBD- oder CBG-Gehalten.
Tatsächlich ist es eher ein Terpen, das die Kategorie einer Sorte definiert: Myrcen. Myrcen gehört zu den 20.000 Terpenen, die in der Natur vorkommen, und zu den 200 in Cannabis. Es kann bis zu 50% des Terpenvolumens einer Pflanze ausmachen. Und was noch wichtiger ist: Es verstärkt die Wirkung von THC.
Der Myrcengehalt definiert, ob eine Pflanze zur Indica- oder Sativa-Kategorie gehört. Wenn das Myrcenvolumen in der Pflanze mehr als 0,5% beträgt, ist sie eine Indica. Andernfalls ist es eine Sativa. Myrcen ist schmerzstillend und muskelrelexierend, weshalb Indicas zur Schmerzbehandlung und Muskelentspannung empfohlen werden.
Bedarf an Forschung
Abgesehen von der eigentlichen Zusammensetzung der Pflanze stellen Wissenschaftler fest, dass die Wirkung eines Cannabinoids allein anders ist, wenn es mit anderen Cannabinoiden kombiniert wird. Dieses Phänomen wird als Entourage-Effekt bezeichnet.
Einige wie CBC oder THCV werden die Wirkung von THC vervielfachen. Während andere wie CBD oder CBN die psychoaktiven Wirkungen regulieren oder sogar begrenzen werden.
Dasselbe gilt für die verschiedenen Terpene, die auf komplexe Weise miteinander interagieren. Das Verständnis dieser Mechanismen wird nur mit mehr Forschung wachsen, und damit auch die Notwendigkeit, Cannabis in den USA von der Liste 1 der narkotischen Substanzen herunterzustufen oder die Zulassung von Cannabisforschung in Europa zu erleichtern, was derzeit noch kompliziert ist.