Nach dreijährigen Versuchen erweisen sich diese Hanfsorten als die wirksamsten in Australien
Nach drei Jahren koordinierter Versuche mit Industriehanfsorten (IHVT), die von AgriFutures Australia durchgeführt wurden, verfügen die australischen Hanfbauern nun über den ersten evidenzbasierten Leitfaden für die Auswahl von Hanfsorten nach Region und Klima.
Die IHVT-Initiative, die an neun Versuchsstandorten von der tropischen Katherine-Region im Northern Territory bis zu den gemäßigten Zonen Tasmaniens durchgeführt wurde, stellt einen wichtigen Schritt zur Professionalisierung des Sektors dar.
Laut dem Abschlussbericht von AgriFutures zeigen die Versuche ein klares Prinzip: Hanf ist global anpassungsfähig, aber sehr umweltbezogen. Chinesische Sorten erzielten die besten Ergebnisse im tropischen und subtropischen Klima des Nordens, während europäische und kanadische Hanfsorten sich in den gemäßigten Regionen des Südens auszeichneten. Auch lokal angebautes Saatgut wie ECO-Excalibur oder Ruby zeigte sein Potenzial und ebnete den Weg für einen lokalen Anbau, der an die Bedingungen der mittleren Breitengrade angepasst ist.
Ergebnisse aus dem Northern Territory: Starke Kandidaten mit doppeltem Verwendungszweck
In der Katherine-Forschungsstation wurden 15 Hanfsorten zwischen 2022 und 2024 in drei Aussaatperioden bewertet. Die Forscher Drew Portman und Edward Mwando stellten fest, dass die spät reifenden chinesischen Sorten wie Han Cold, Han NE und Yuma die höchsten Samenerträge (bis zu 2,45 t/ha) und Biomasse (> 4 t/ha) unter semiariden Bedingungen erzielten. Die australische Sorte King Gee erzielte ebenfalls gute Ergebnisse, während Ruby sich durch einen höheren Gehalt an Proteinen und Öl auszeichnete.
Die polnische Linie Henola hingegen fiel in Bezug auf Ertrag, Pflanzenhöhe und Korngewicht zurück und veranschaulichte damit, wie genetische Sorten, die in Europa gedeihen, unter der Hitze und der geringen Luftfeuchtigkeit Australiens schwächeln können.
Alle Züchtungen blieben innerhalb des nationalen Grenzwerts von 1% THC, obwohl eine anderswo in das nationale Programm eingeführte Linie diesen Wert überschritten hatte, was zur Vernichtung der Kulturen führte – was daran erinnert, dass sowohl Herkunft als auch Umwelt die Cannabinoid-Expression beeinflussen.
Versprichtungsvolle Daten aus Westaustralien
Die parallelen IHVT-Standorte Manjimup und Kununurra bestätigten ähnliche regionale Kontraste. Im kühlen Südwesten lieferten CFX-2 (Kanada) sowie Bialobrzeskie und Henola (Polen) stabile Kornerträge und einen hohen Ölgehalt, wobei ECO-Excalibur den höchsten Gesamtertrag (545 bis 1.405 kg/ha) aufwies.
Im tropischen Norden dominierten Bama Han Cold King Gee und Yuma, wenn sie im April gesät wurden, mit einem Durchschnitt von 1,42 t/ha. Spätere Aussaaten verringerten die Leistung zunehmend und verstärkten den Vorteil einer frühen Pflanzung unter tropischen Bedingungen.
Der Proteingehalt in den Versuchen in Westaustralien erreichte bis zu 27%, während die Ölwerte über 30% lagen, insbesondere bei der chinesischen Sorte Yuma. Die Daten der Studie legen ein breites Aussaatfenster von November bis Dezember in den gemäßigten Regionen und von April bis Mai in den nördlichen Regionen nahe.
Agronomische Perspektiven und strukturelle Herausforderungen
Über die Sortenleistung hinaus standardisierte das IHVT die Pflanzdichte, die Bewässerungsregime und die Testprotokolle für THC, wodurch den Erzeugern eine gemeinsame Referenz zur Verfügung gestellt wurde. Die Versuche zeigten auch systemische Schwächen auf: ungleiche Saatgutqualität, so niedrige Keimraten wie 14% und Verzögerungen aufgrund von Quarantäneverfahren.
AgriFutures warnt, dass die australische Hanfindustrie nicht wachsen kann, ohne drei grundlegende Probleme in Angriff zu nehmen:
- Ein nationales Zertifizierungssystem für Saatgut einführen, um die Herkunft und die Keimqualität zu garantieren.
- Investitionen in regional angepasste Züchtung, anstatt von importierter Genetik abhängig zu sein.
- Harmonisierung der Vorschriften zwischen den Staaten, um den Verkehr von Saatgut und Produkten zu erleichtern.
Ohne diese Reformen laufen die Erzeuger Gefahr, unregelmäßige Erträge zu erzielen und den Verarbeitern fehlt die Versorgungsstabilität, die für die Infrastruktur zur Verarbeitung von Fasern oder Samen erforderlich ist.
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