Deutschland: Nachfrage nach medizinischem Cannabis steigt stark an

Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis ist in Deutschland seit seiner Legalisierung im März 2017 stark gestiegen. Im Januar 2018 waren 13000 Patienten registriert, gegenüber 1100 bei der Einführung des Programms, und die letzten Zahlen, die von der Techniker Krankenkasse (TK), der größten deutschen Krankenkasse, veröffentlicht wurden, zählten im Februar 16000 Patienten.
Die Autoren des TK-Berichts weisen auch auf die Undurchsichtigkeit der Informationsweitergabe und die Kosten für die deutsche Krankenversicherung hin.
„Man weiß nicht, welchen Patientengruppen Cannabis in welcher Dosis hilft und in welcher Form es verabreicht werden sollte, um am effektivsten zu sein“, so einer der Autoren der Studie, Gerd Glaseke, gegenüber dem Weser Kurier.
Der Manager der TK, Jen Baas, erklärt hingegen: „Bevor ein Krankenversicherungsunternehmen für Cannabis zahlt, muss jeder Nutzen des Medikaments gerechtfertigt sein“, womit er andeutet, dass weitere Forschungen über die therapeutischen Wirkungen von Cannabis durchgeführt werden müssen.
Cannabisbehandlungen sind in Deutschland derzeit noch sehr teuer. Cannabis, das in Apotheken verkauft wird, wird aus Kanada und den Niederlanden importiert und für etwa 25 Euro pro Gramm verkauft. Eine monatliche Behandlung mit getrockneten Blüten kostet also zwischen 300€ und 2200€ und wird von der deutschen Krankenkasse erstattet.
Das Antragsverfahren für das deutsche medizinische Cannabisprogramm ist jedoch streng und wird nur dann erstattet, wenn die Erkrankung des Patienten dies rechtfertigt. Etwa 1/3 der Anträge wurden seit Beginn des Programms abgelehnt.
Dieser relative Boom bei den Anträgen für medizinisches Cannabis hat den Mangel an Cannabis in Apotheken beschleunigt. Deutschland ist dabei, seine nationale Produktion von medizinischem Cannabis zu strukturieren, mit einigen Schwierigkeiten, und ist vollständig von seinen Importen abhängig. Eine komplexe Situation für deutsche Kranke und eine Chance für kanadische Cannabisexporteure.
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