Erster Cannabis Club in Berlin genehmigt
Der Berliner Verein Green Leaf Society hat als erster Cannabis Club der Stadt die gesetzliche Erlaubnis zum gemeinsamen Anbau von Cannabis erhalten.
Erster legaler Cannabisanbauverein außerhalb Niedersachsens
Die Zulassung der Green Leaf Society ist die erste ihrer Art in Berlin und außerhalb des Bundeslandes Niedersachsen, wo die erste Genehmigung dem Cannabis Social Club Ganderkesee im Juli letzten Jahres ausgestellt wurde.
Der Berliner Verein reichte seinen Antrag am 25. Juli 2024 ein und nach eingehender Prüfung wurde er von den lokalen Behörden genehmigt, was einen wichtigen Schritt auf dem Weg der Stadt zur Entwicklung von Cannabis Clubs darstellt.
Die Green Leaf Society wurde für ihren verantwortungsvollen Ansatz beim Anbau und Konsum von Cannabis gelobt. Laut Gordon Lemm, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, dient die Bewerbung des Vereins als Vorbild für andere potenzielle Vereine.
Herr Lemm lobte auch die Verpflichtung der Gruppe, ihre Mitglieder auf Anzeichen problematischen Konsums zu überwachen und Probleme der Abhängigkeit frühzeitig zu behandeln. Die Betonung von Gesundheit und Sicherheit steht im Einklang mit dem neuen deutschen Cannabisgesetz, das strenge Regeln für den Anbau und den Konsum vorschreibt und dem Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Verringerung des Missbrauchs Vorrang einräumt.
Jana Halbreiter, Vorsitzende der Green Leaf Society, begrüßte das pragmatische und unparteiische Prüfverfahren des Bezirks, das zu einer schnellen Genehmigung des Antrags führte. Das Hauptziel des Vereins ist es, hohe Qualitätsstandards zu etablieren und den Verbraucherschutz zu gewährleisten.
Halbreiter erklärte, dass der Verband ein nichtkommerzielles Modell anstrebe, in dem Sicherheit und Qualität von höchster Bedeutung seien.
Die Green Leaf Society plant, ihre erste legale Ernte bis Dezember 2024 an ihre Mitglieder zu verteilen, ein historischer Moment für Berlin, da dies das erste Mal sein wird, dass Cannabis legal von einem Cannabis Club angebaut und vertrieben wird.
Politische Blockaden und wachsende Frustration der Cannabis Clubs
Trotz dieser Fortschritte sehen sich andere Cannabisanbauvereine in Berlin mit politischen Herausforderungen konfrontiert. Sechzehn Vereine versammelten sich kürzlich im Mauerpark, um ihrer Frustration über die Weigerung der Stadt, mehr Anbaugenehmigungen zu erteilen, Ausdruck zu verleihen.
Die politische Landschaft in Deutschland war geprägt von der zögerlichen Umsetzung des Anfang des Jahres eingeführten Bundesgesetzes, das den legalen Anbau von Cannabis erlaubt. Unter der Führung von Bürgermeister Wegner ( CDU) wurde keine Stelle benannt, die die notwendigen Genehmigungen erteilen würde, was ein großes Hindernis für Vereine darstellte, die in die Fußstapfen der Green Leaf Society treten wollten.
Der Berliner Senat übertrug die Verantwortung für die Erteilung von Genehmigungen an die einzelnen Bezirke, die es ablehnten, Anträge auf Anbaugenehmigungen zu bearbeiten. Diese Weigerung wurde in einem Brief an den genannten Senat formalisiert, in dem sie mehr Autonomie forderten und deutlich machten, dass sie Anträge im Zusammenhang mit Cannabis nicht weiterverfolgen würden.
Die Vorstände dieser Anbauverbände betrachten die Untätigkeit als politisches Versagen, insbesondere in einer Stadt wie Berlin, die oft als Deutschlands Cannabishauptstadt bezeichnet wird.
Oliver Waack-Jürgensen, Vorstandsmitglied von CSC High Ground Berlin e.V., drückte seine Unzufriedenheit aus und sagte: „Berlin ist die deutsche Cannabis-Hauptstadt mit unübertroffener Expertise auf diesem Gebiet, aber die Regierung weigert sich, dieses Wissen zu nutzen. Wir sind kein Problem, wir bieten vielmehr Lösungen an“. Seine Aussage unterstreicht die Frustration, die viele Mitglieder der Gemeinschaft empfinden, die den regulierten Anbau von Cannabis als eine positive Lösung für die Nachfrage der Öffentlichkeit betrachten.
Angesichts der derzeitigen politischen Pattsituation erwägen die Berliner Cannabisvereine Gerichtsverfahren, um ihre Rechte im Rahmen des neuen Bundesgesetzes geltend zu machen. Henry Plottke, vom Ortsverband des DHV Berlin, forderte die Stadtregierung auf, schnell zu handeln.
Angesichts des fehlenden Fortschritts verpflichteten sich die Vorstände der Verbände zur Zusammenarbeit und zu weiteren Treffen, um die nächsten Schritte, einschließlich potenzieller Rechtswege, zu besprechen.
Während Berlin mit Verzögerungen zu kämpfen hat, hat Niedersachsen bereits Lizenzen erteilt, unter anderem an den Cannabis Social Club Ganderkesee, der als erster Verein am 8. Juli 2024 eine Genehmigung erhalten hat.
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