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5 Jahre Legalisierung von medizinischem Cannabis in Deutschland: Welche Bilanz?

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Vor fünf Jahren machte der Bundestag den Weg frei für Cannabis auf Rezept in Deutschland. Seitdem können Ärzte medizinisches Cannabis an Patienten mit schweren Krankheiten verschreiben, wenn es keine alternativen Therapien gibt.

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Aktuellen Schätzungen zufolge werden derzeit etwa 100.000 Patienten mit Cannabis behandelt, 100 Mal mehr als vor der Legalisierung, als 1.000 Patienten eine Ausnahme vom Betäubungsmittelgesetz besaßen, die ihnen Zugang zu niederländischem medizinischem Cannabis ermöglichte.

Das deutsche System

Mit den Änderungen im März 2017 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) und der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) können Cannabisblüten und -extrakte sowie pharmazeutische Präparate vom Typ Dronabinol auf einem speziellen Betäubungsmittelrezept auf Kosten der Krankenversicherung verschrieben werden.

Patienten mit einer schweren Krankheit haben Anspruch auf medizinisches Cannabis. Ärzte müssen vor Beginn der Behandlung die Zustimmung der Krankenkasse einholen, die nur in begründeten Ausnahmefällen verweigert werden darf. Patienten haben Anspruch auf maximal 100g Blüten für 30 Tage oder 1g reines THC als Extrakt.

Das Land bezieht seinen Bedarf fast ausschließlich aus dem Ausland, da die nationalen Produktionslizenzen ihre Zeit brauchten, um vergeben zu werden. So stiegen die Cannabisimporte zwischen 2020 und 2021 um 75% auf etwa 30 Tonnen pro Jahr, die Blüten und Extrakte mischen.

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Cannabis-Importe in Deutschland

Zwänge, die es zu lösen gilt

Der deutsche Markt ist mittlerweile der größte europäische Markt für medizinisches Cannabis und wartet auf Frankreich. Auf der Angebotsseite hat sich das Angebot an medizinischem Cannabis innerhalb von fünf Jahren vergrößert: Es gibt nun etwa 150 verschiedene Sorten und 60 verschiedene Extrakte, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind. Neben den Versorgungsschwierigkeiten, die auf der Einfuhr nicht unerheblicher Mengen von Betäubungsmitteln beruhen, haben die Patienten noch immer Schwierigkeiten beim Zugang zu Cannabis.

Die Behandlung von medizinischem Cannabis durch einen Arzt ist nicht immer einfach. So gibt es nicht eine einzige Therapieform für alle Patienten, die eine individuelle und verstärkte Betreuung benötigen. Die Ausbildung der Gesundheitsfachkräfte spielt in fine eine große Rolle bei der Zugänglichkeit von medizinischem Cannabis. Wenn deutsche Ärzte über eine Zusatzausbildung in „Spezieller Schmerztherapie“ verfügen oder in „Palliativmedizin“ ausgebildet sind, können sie nach einer 20-stündigen Trainingseinheit und kontinuierlichem Lernen nun leichter medizinische Cannabisprodukte ihren Patienten verschreiben.

Medizinisches Cannabis ist auch für die Krankenkassen eine große Belastung. Es wird importiert und oft von Großhändlern, die den Endpreis des Medikaments in die Höhe treiben, an Apotheken verkauft. In den Niederlanden wird fast das Dreifache des Preises für medizinisches Cannabis verlangt, was eine große finanzielle Belastung für die Krankenversicherungen darstellt, die den Patienten das Medikament erstatten.

Wird die zukünftige Legalisierung von Cannabis für Erwachsene in Deutschland den Zugang zu medizinischem Cannabis öffnen oder im Gegenteil einen Mangel an verfügbarem Cannabis verursachen? Wir sehen uns in fünf Jahren für die Antwort.

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