Ohne schnelle Entscheidung am 1. Januar kein medizinisches Cannabis mehr für französische Kranke

Patientenorganisationen haben damit begonnen, Patienten, die an dem französischen Versuch mit medizinischem Cannabis teilnehmen, zu warnen, dass sie bald mit einer Unterbrechung ihrer Behandlung konfrontiert werden könnten, da keine Maßnahmen zur Verlängerung des Versuchs ergriffen wurden

Die französische Gesellschaft für Schmerzforschung und -behandlung (SFETD) veröffentlichte diese Woche eine Pressemitteilung, in der sie davor warnte, dass „ohne eine Entscheidung“ seitens der mittlerweile verdrängten Regierung „diese Medikamente ab dem 1. Januar 2025 nicht mehr zugänglich sein werden“.

Trotz Bemühungen in letzter Minute, den Entwurf des Gesetzes zur Finanzierung der sozialen Sicherheit (PLFSS) im Oktober abzuändern, um ein Budget für die allgemeine Einführung von Cannabis als Medizinl zu erhalten, wie es die Regierung versprochen hatte, wird medizinisches Cannabis in den aktuellen Vorschlägen mit keinem Wort erwähnt.

Medizinisches Cannabis in Frankreich, welches medizinische Cannabis?

Das französische Programm für medizinisches Cannabis befand sich in einer ähnlichen Position wie im letzten Jahr zur gleichen Zeit, da es erneut aus dem Haushalt für das kommende Jahr ausgeschlossen wurde.

Allerdings ist im Gegensatz zum Ende des Jahres 2023 der politische Hintergrund viel komplexer, schneller und unsicherer.

In diesem jährlichen Dokument wird das Budget für das kommende Jahr vorgestellt, und ohne jegliche Erwähnung von medizinischem Cannabis, das sich derzeit in einer „Übergangsphase“ vor der vollständigen Einführung befindet, steht die Zukunft des Programms nun auf dem Spiel.

Das „Experiment“ mit medizinischem Cannabis in Frankreich läuft seit 2021 und es wurde erwartet, dass es als Vorläufer für ein vollwertiges System für medizinisches Cannabis dienen würde.

Nachdem es vielfach verlängert wurde, wurde die Regierung wiederholt beschuldigt, „ins Leere zu laufen“.

Das Programm befindet sich derzeit in einer sogenannten „Übergangsphase“, ohne den offensichtlichen Willen, es vorerst zu verallgemeinern. Es können sich keine neuen Patienten für die Teilnahme an dem Versuch anmelden, aber diejenigen, die derzeit teilnehmen, müssen theoretisch weiterhin ihre Medikamente erhalten, bis ein vollwertiges medizinisches Cannabisprogramm eingeführt worden ist.

Dieses Programm soll jedoch am 31. Dezember 2024 auslaufen, und es wurde kein Plan oder Budget aufgestellt, um den Tausenden von Patienten weiterhin Zugang zu ihrer Behandlung zu ermöglichen.

In ihrer Patientenwarnung diese Woche erklärte die SFETD: „Da es keine Entscheidung der vorherigen Regierung gibt, werden diese Medikamente ab dem 1. Januar 2025 nicht mehr zugänglich sein.“

„Mehrere hundert Patienten mit therapierefraktären neuropathischen Schmerzen, die eine erhebliche Linderung ihrer körperlichen und psychischen Leiden erreichen, werden somit mit einer plötzlichen Unterbrechung ihrer Behandlung konfrontiert werden. Diese Unterbrechung könnte zum Wiederauftreten schwerer und behindernder Schmerzen sowie zu Entzugserscheinungen aufgrund des plötzlichen Absetzens der Behandlung führen.“